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Ephedrin-Abhängigkeit: was tun?
Absetzen Ephedrin Stimulanzien
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  • 28. April 2021
  • Absetzen Ephedrin Stimulanzien

Ephedrin-Abhängigkeit: was tun?

Ephedrin ist bei Sportlern aller Disziplinen beliebt: es steigert die Ausdauer, macht wach und erhöht die Leistung. Bei häufiger Anwendung über längere Zeit kann es jedoch zu einer Ephedrin-Abhängigkeit kommen. So mancher, der das Mittel dann absetzen will, braucht ärztliche Hilfe.

Wirkung und Gewöhnungseffekt

Ephedrin, das unter anderem in der Heilpflanze Ephedra vulgaris vorkommt, hat eine anregende Wirkung. Es kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und erhöht die Konzentration des Botenstoffs Noradrenalin. Bei häufiger Anwendung lässt die Wirkung nach. Dies führt oft zu einer Steigerung der Dosis durch die Anwender oder zu einer Verkürzung des Dosierungsintervalls.

Anwendung in der Medizin

Ephedrin in reiner Form hat in der Medizin kaum noch Bedeutung. Meist kommt es in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Anwendung, zum Beispiel in Mitteln gegen Erkältung und Asthma und außerhalb der EU bisweilen auch in Appetitzüglern.

Bei einer Erkältung lässt Ephedrin die Schleimhäute der Nase und der Bronchien abschwellen. Außerdem unterdrückt es die bei diesen Erkrankungen häufig auftretende Müdigkeit. Bei zu hoher Dosierung kann es den Blutdruck erhöhen und Herzrasen auslösen.

Zwar ist Ephedrin im Vergleich mit seinen weitaus potenteren Abkömmlingen, den Amphetaminen, ein eher schwacher Suchtstoff, ist aber bei missbräuchlicher Anwendung durchaus in der Lage, eine Abhängigkeit zu erzeugen.

Im Internet kann man bei vielen Portalen Ephedrin rezeptfrei kaufen – meist in Produkten aus dem Ausland, die speziell für das Doping entwickelt wurden. Über die Risiken wird dort allerdings nur in den seltensten Fällen aufgeklärt. Meist kann man sich auch nicht sicher sein, ob die Tabletten und Kapseln wirklich Ephedrin enthalten oder etwas ganz anderes. Trotzdem: die ständige Verfügbarkeit ist gegeben, und das führt dazu, dass manche Menschen von Ephedrin abhängig werden.

Folgen des Missbrauchs und der Ephedrin-Abhängigkeit

Schon in geringer Dosierung kann Ephedrin bei empfindlichen Menschen Herzrasen, Unruhe, Schweißausbrüche, Zittern und Schlafstörungen auslösen. Diese Probleme lassen sich oft noch durch die Beendigung der Einnahme oder eine reduzierte Dosis beherrschen.

Je höher die Dosis, desto schwerer die Nebenwirkungen. Herzschlag und Blutdruck können drastisch ansteigen. Hinzu kommt Appetitlosigkeit, was bei längerer Anwendung zu einem gefährlichen Verlust an Körpergewicht führen kann. Ständiger Schlafmangel kann sogar Halluzinationen auslösen, obwohl Ephedrin an sich kein Halluzinogen ist.

Zu Beginn einer Ephedrin-Kur freuen sich viele Anwender, vor allem Männer, über eine starke Zunahme des sexuellen Verlangens und eine vorerst stark erhöhte Potenz. Langfristig vermindert sich jedoch die Libido und es treten Erektionsstörungen auf.

Beim Versuch, die Nebenwirkungen von Ephedrin zu beherrschen, machen manche Menschen einen großen Fehler: statt es abzusetzen und eine lange Pause einzulegen, nehmen sie noch mehr davon. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis eine Abhängigkeit entsteht. Diesen Effekt kennt man auch von anderen Stimulanzien, wie etwa von Kokain und Speed.

Entzug bei Ephedrin-Abhängigkeit

Wer Ephedrin nach längerer und hoch dosierter Anwendung abrupt absetzt, wird müde, gereizt, verstimmt und will nur noch schlafen. Der Suchtdruck setzt ein und weckt das Bedürfnis, die Symptome des Entzugs durch noch mehr Ephedrin zu mildern. Personen, die nicht zum Arzt gehen wollen, „behandeln“ sich oft selbst mit Alkohol oder Valium, so dass die Gefahr besteht, von diesen Substanzen eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Wird ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, richtet sich die Behandlung nach der Schwere der Symptome und von den ansonsten konsumierten Substanzen.  Ähnlich wie bei einer Abhängigkeit von Speed haben jene, die außer Ephedrin keine weiteren Drogen nutzen, die beste Prognose. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel viele Personen, die Ephedrin nur beim Sport genommen haben, sonst aber gesund leben. Bei jenen, die Ephedrin in Kombination mit anderen Substanzen als Freizeit- oder Partydroge verwenden, ist Gefahr eines Rückfalls höher. Um den Entzug erträglich zu machen, geben manche Ärzte ein Antidepressivum.

Siehe auch

  • Ephedrin als Dopingmittel im Sport

 


 

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